Weingut Familie Sommer
Die Geschichte und Vergangenheit des Hauses Familie Sommer mit Beziehung zum Weinbau geht zurück bis in das Jahr 1698. Hier wurden die Wurzeln und Ursprünge der Winzerfamilie ergründet, und so werden die letzten 300 Jahre in einem Stammbaum zur Veranschaulichung gebracht. Im ältesten Teil des Kellers ist die Jahreszahl 1698 in Stein gemeißelt. Dies stellt den Geburtsort für ein einzigartiges Weingut dar. So beginnt die Geschichte mit Hans und Anna Summer, geboren vor 1700. Ein genaueres Datum konnte man auch nicht in den Waisenbüchern, im Archiv der Burg Forchtenstein finden. Als zweitältester Sohn von fünf Kindern übernahm Peter (geb. 1721) den Hof. Es folgte ihm Mathias Summer (Sommer, geb. 1751) mit 6 Geschwistern wie auch ein nächster Mathias (geb. 1780) mit 7 Geschwistern. Dieser Mathias Sommer heiratete eine Katharina Moser, die leider sehr früh, wie auch ihre Kinder, verstarb.
Zu dieser Zeit gibt es Aufzeichnungen von 14 Pfund Weingarten Windpassinger und 9 Pfund Weingarten Halser, das wäre heute eine Fläche von ca. 6630m².
In 2. Ehe heiratete er 1808 eine Maria Rohrer, die am 12. 07. 1822 Leopold I. zur Welt brachte, womit auch in Zukunft immer ein Leopold den Hof übernehmen sollte und weitere Weingärten wie 14 Pfund Baderhuth (heute Bergweingarten/Goldberg), 9 Pfund Halsern und 5 Pfund Jüdinghuth zum Weinbaubetrieb gehörten. Damit wurden damals ca. 1,5 ha Weingarten bewirtschaftet. Leopold III. (geboren am 14.02.1903), ein Einzelkind und ein Universalgenie, heiratete 1929 Maria Karner, die ihm zwei Söhne gebar. So erblickten Leopold IV. am 27.05.1930 und Bruder Oskar am 04.12.1935 das Licht der Welt. Er betrieb den Weinbau auf einer Fläche von 3,5 ha und bewirtschaftete ca. 100 Kirschbäume, was zu dieser Zeit sehr viel war. Er tischlerte Fenster und Türen (auch das nach wie vor bestehende Haustor stammt von ihm). Zudem schnitzte und betonierte er eine einzigartig schöne Veranda. Er konstruierte eine Bindezange, die in verfeinerter Form noch heute im Weinbau Verwendung findet. Für Flugzeuge fertigte er eine technische Zeichnung einer Turbine an, die den Schall zertrümmern sollte. Mit seinem künstlerischen Talent gestaltete er verschiedenste Bühnenbilder für Theaterspiele und fertigte Gemälde an. Der Bacchus auf der Veranda und die "Erscheinung des ungläubigen Thomas" in der Einfahrt unseres Hauses sind eindrucksvolle Beweise seiner Fähigkeiten. Neben dem Malen war auch die Musik eine große Leidenschaft von ihm. Schlussendlich war er auch als Fassbinder tätig und baute ein kleines Fass "ohne Boden", das trotzdem die Möglichkeit bot, zweierlei Flüssigkeiten einzufüllen.
Leider verstarb er viel zu früh 65jährig im Jahr 1968. Was ihm aber auch noch gelang, war, dass er das inzwischen durch einige Generationen zweigeteilte Haus (wahrscheinlich durch Vererbung geteilt) im Jahr 1935 von der Familie Förstl wieder zurückkaufen konnte.
Auch Leopold IV. hatte ein wenig Begabung von seinem Vater mitbekommen und malte unter seiner Anweisung für die Operette "Das Dreimäderlhaus" den Franz Schubert. Nach der Absolvierung der Bauernschule ging Leopold IV. für ein halbes Jahr in die Schweiz auf Praxis. Zurück aus der Schweiz strotzte er voller neuer Ideen. Weinbau mit Flaschenfüllung, vorwiegend Bouteillenweine höchster Qualität waren sein Ziel.Er übernahm eine Weingartenfläche von ca. 3,5 ha und war mit Ernst Engel sen., der auch Weinhandel betrieb, der erste Donnerskirchner Weinbaubetrieb, der 1955 diesen Schritt mit allen Konsequenzen wagte. 1956 heiratete Leopold IV. seine Katharina Ehrhart, die ihm noch im selben Jahr, also 1956, die Tochter Maria zur Welt brachte. In kürzester Zeit, also bis 1960 und danach, wurden schon Top-Hotels beliefert wie das Imperial, das Belleveu, Intercontinental und die Kummer-Hotels in Wien.
In dieser erfolgreichen Zeit wurde am 01.02.1960 die Erbfolge mit Leopold V. gesichert. Mit seinem Qualitätsstreben erreichte er einen hervorragenden Ruf, baute 1976 einen neuen Keller mit Presshaus und erweiterte die Weinbaufläche stetig. Leopold V. (geb. 1960), besuchte die Grundschule, und nach der Absolvierung der HBLVA in Klosterneuburg leistete er seinen Präsenzdienst am TÜPL Bruckneudorf. Diese Zeit in Bruckneudorf/Bruck an der Leitha veränderte sein Leben nachhaltig, denn er lernte dort seine liebe Silvane kennen. Nach nur einem halben Jahr Praxis in der WG Donnerskirchen musste er schon im elterlichen Betrieb mithelfen und kam so leider zu keiner weiteren Praxisstelle. In der Zwischenzeit schloss Silvane mit der HAK Matura ihre Schulbildung ab und begann als Bankerin zu arbeiten. Am 14. Septmber 1985 heirateten Leopold Sommer und Silvane Krenn. Nach einigen Jahren der Doppel- bzw. Dreifachbelastung (Bankerin, Weinbau und Kinder - Sohn Leopold (Leo) VI., geb. am 11.01.1987, und Michael, geb. am 24.10.1988), war es an der Zeit, wieder neue Weichen zu stellen.
1989 wurde der Bewirtschaftungsbereich um einen Keller- u. Hallenneubau wesentlich erweitert. Nach 10 Jahren übernahm 1990 Leopold V. den Weinbaubetrieb mit bestem Ruf und hoher Wertschätzung. Die Weinbaufläche betrug ca. 8,5 ha und hatte sich mehr als verdoppelt, also die beste Grundlage für eine ideale Entwicklung bis zum heutigen Tag. Die tolle wirtschaftliche Weiterentwicklung des Betriebes schritt stetig voran, und so wurde 1995 mit einem neuerlichen Kellerzubau, einem Verkaufslager, Gästezimmern und in weiterer Folge mit dem Umbau des Verkostungsstüberls und der neuen Hofgestaltung im Jahr 2000 ein weiterer Schritt für den Fortbestand des Weingutes gesetzt.
In diese Zeit fiel auch die Gründung des Weinquartetts mit den Winzerkollegen und Freunden Sepp Bayer, Andi Liegenfeld und Hans Neumayer. Durch den gemeinsamen Qualitätsgedanken wurde unter dem Motto "Qualität zum Quadrat" eine neue Art der Zu- sammenarbeit ins Leben gerufen. So bekamen sie im Jahr 2000 die Möglichkeit, bei "Licht ins Dunkel", dieser großartigen und einzigartigen Aktion für die Nächsten in Not, mitzumachen. Mit verschiedenen Aktionen, wie dem "Wei(h) nachteln", einem Tag der offenen Kellertür, wurde unter der Schirmherrschaft von LID für diesen guten Zweck gesammelt. Mit all diesen Aktionen und dem Streben nach dem Besten im Weinbau, mit dem Slogan "Vielfalt und Klasse, Weine in Perfektion vom Leithaberg" wurde das Weingut Sommer noch mehr zu einem Aushängeschild für das Burgenland und nicht zuletzt auch für Österreich. Dies bestätigen auch zahlreiche Landes-und Bundessieger mit vielen Topbewertungen und Salonweinen. So haben vor allem die Weißweine aus dem Weingut Sommer viele Freunde und sind aus der österr. Gastronomie und dem Weinhandel nicht mehr wegzudenken. Auch durch die besonderen und einzigartigen Urgesteinsböden der Südosthanglagen am Leithagebirge und mit der neuen Vereinigung "Leithaberg" werden wieder neue Impulse für das Gebiet gegeben. Somit können die Sommerweine in San Francisco, New York, London, Hamburg, München, Zürich, Basel, Antwerpen usw. die Weingenießer erfreuen.
All diese Entwicklungen machten einen weiteren Ausbau des Betriebes notwendig. Nach Absprache mit den beiden Söhnen über ihre Zukunftspläne, Leo, Absolvent des Lehr- und Forschungszentrums Klosterneuburg, Maturajahrgang 2006, und Michael, Absolvent der selbigen Schule, Maturajahrgang 2008, wurde 2006 der größte Zu- und Umbau mit über 800 m² neuer Bewirtschaftungsfläche in nur 5 Monaten Bauzeit getätigt, um vor allem den hohen Qualitätsansprüchen in der Produktion weiterhin entsprechen zu können. Somit werden 2009 im Weingut Sommer fast 29 ha Weingartenflächen bewirtschaftet, davon 15 ha eigene und 14 ha zugepachtete Weingärten.