Donnerskirchen, modern und fortschrittlich

Christoph Gänsbacher

Die sichtliche Moderne gelangte mit der Ringwasserleitung und der Kanalisation ins Dorf. Die Kinderbetreuung wurde zu einem wichtigen Schlagwort in der Kommune.

Durch den Anschluss an die Ringwasserleitung im Jahre 1962 konnte die Lebensqualität in der Gemeinde wesentlich verbessert werden. Die Wohltat des fließenden Wassers für alle Haushalte war die Grundlage dafür, dass es heute kein Haus ohne Bad und WC mehr gibt.

Mit dem Bau einer Leichenhalle im Jahre 1964 hat die Gemeinde als eine der ersten im Land ein sanitätspolizeilich notwendiges Bauwerk geschaffen.

1970 konnte das Freibad nach einer mehrjährigen Bauzeit seiner Bestimmung übergeben werden. Damit ging nicht nur ein langgehegter Wunsch der jungen Generation in Erfüllung, sondern es konnte dadurch der Fremdenverkehr angekurbelt werden. Um das Freibad herum wurden Camping- und Mobilheimplätze geschaffen.

In den Jahren 1964 bis 1969 erfolgte die Ortsbachregulierung. Der Ortsbach wurde in ein betoniertes Kastengerinne eingeleitet und abgedeckt, sodass er vom Ortsbild verschwunden ist. Diese Maßnahme wird mit zunehmender Dorfgestaltung heute von den Bewohnern bedauert, doch muss man auch die positiven Seiten sehen,
das die Gemeindeführung in den damaligen Jahren zu dieser Entscheidung bewog.

Die Asphaltierung der Gehsteige wurde sukzessive in den Jahren 1966 bis 1984 durchgeführt. In den Jahren 2000 bis 2008 wurden diese Arbeiten fortgesetzt bzw. schon wieder zu sanieren begonnen.

Letztlich sind die neuen Baugebiete Zeisel Dasterkut, Zeisel Neuriß und die Ried Breitluß noch ohne Gehwege.

1969 bis 1983 wurde an der Errichtung der Ortskanalisation und der Kläranlage gearbeitet. Dieses von der Landesregierung angeordnete Bauvorhaben hat nicht nur die längste Bauzeit beansprucht, sondern auch die Gemeinde und die anschlusspflichtigen Haushalte finanziell am stärksten belastet. In weiterer Folge wurde nach heftigen Diskussionen bzw. einer Volksabstimmung der gemeinsame Weg mit 8 umliegenden Gemeinden gesucht und gefunden. Die Großkläranlage "Reinhalteverband Region Neusiedler See Westufer" wurde gegründet.

1979 ging Donnerskirchen mit der Vorarlberger Gemeinde Klaus eine Partnerschaft ein, die am 11. November feierlich besiegelt wurde. Diese Partnerschaft hat viele Aktivitäten und Freundschaften ins Leben gerufen. Besonders zu erwähnen ist hier die langjährige Verbundenheit der beiden Feuerwehren. Zuletzt wurden im Jahr 2009 die Jubiläumsfeiern in Klaus und Donnerskirchen abgehalten.

1982 erfolgte der Ausbau der Bundesstraße LB50. Damit wurde dem ständig wachsenden Autoverkehr Rechnung getragen. Dazu ergänzend wurde im Jahr 2006 die Straßenbeleuchtung entlang der LB15 und im Jahr 2008 sowohl die Straßenbeleuchtung als auch Gehwege und Straßendecken an der LB50 neu saniert bzw. errichtet.

Ebenfalls 1982 erhielt die Marktgemeinde Donnerskirchen für ihre hervorragenden Leistungen auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet den Landeskulturpreis verliehen. Diese hohe Auszeichnung wurde auch entsprechend festlich gefeiert, als Erinnerung daran wurde im kleinen Park am Kirchplatz ein Gedenkstein aufgestellt.

Für das Kulturleben in der Gemeinde hatte sich die Kommunalpolitik in dieser Zeit folgende Schwerpunkte gesetzt:

  1. Sanierung des Ortskernes und Förderung der Ortsbildpflege
  2. Förderung des dörflichen Brauchtums und des Laientheaters.
  3. Ausbau der Erwachsenenbildung
  4. Förderung der Jugendkultur in der Gemeinde
  5. Förderung der Musikkultur im Rahmen der Veranstaltungen des Donnerskirchner Weinsommers


Im Zusammenhang mit der Fassadenaktion wurde ein Architektenteam mit der Erarbeitung von Gestaltungsvorschlägen beauftragt. Bei der Aktion "Weiß ins Dorf" wurden dann 60 Hausfassaden u. beide Stadlreihen weiß gestrichen, der Esterhazy´sche Edelhof (Leisserhof) hat eine neue Funktion erhalten. Er wurde zu einem multifunktionalen örtlichen Kulturzentrum ausgebaut. Hier gibt es Konzerte, Weinseminare und den "Heurigen im Martinsschlößl"".

Ein wichtiger Faktor für das Kulturleben und gleichzeitig eine Aushängeschild an musikalischer Vereinstätigkeit der Gemeinde ist der Musikverein "1. Bgld. Trachtenkapelle Donnerskirchen", der für Konzerte und kirchliche Anlässe, für Veranstaltungen der Gemeinde und auch für Zwecke des Fremdenverkehrs zur Verfügung steht.

Die Volkstanzgruppe war ebenfalls ein wichtiges Element des Kulturlebens der Gemeinde. Sie wurde zwar Mitte der 90er aufgelöst, findet aber gerade heuer im Jahr 2010 eine Wiederbelebung, wo sich die ehemaligen Mitglieder wieder zu regelmäßigen Proben treffen.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Kultur im Dorf ist der St. Martinus Chor, der ebenfalls für Konzerte und kirchliche Anlässe engagiert zeichnet.

Die Volkshochschule für Politische Bildung arbeitete in der Gemeinde von 1973 an. Diese Arbeit wurde aber gegen Ende der 90er Jahre wieder eingestellt.

Die Jugendszene ist ein aktiver Teil des Ortslebens und gibt der Gesamtkultur der Gemeinde erfreuliche Impulse. Hauptaktivität ist der seit 1964 alljährlich abgehaltene und bereits zur Tradition gewordene Kirschencocktail. Dieser hat sich zu einem der größten und beliebtesten Tanzfeste des Burgenlandes entwickelt.

Im Zuge "700 Jahre Donnerskirchen" wurde der ehemalige Stierstall der Gemeinde zu einem Ortsmuseum umfunktioniert. Am Heuboden hat die Jugend ein neues Heim erhalten.

Der Bgld. Blasmusikverband veranstaltet alljährlich ein Bezirksmusikertreffen. Im Jahr 1985 wurde das Bezirksmusikertreffen des Bezirkes Eisenstadt in Donnerskirchen abgehalten. Den Höhepunkt der "700-Jahr-Feier" bildete die Festveranstaltung am 9. Juni. An diesem Tag hat erstmals in der Geschichte des Dorfes ein Bundespräsident unserer Gemeinde einen Besuch abgestattet - Dr. Rudolf Kirchschläger.

Unter dem Titel "Pannonische Folklorekonzerte" unter der Gesamtleitung des pannonischen Teufelsgeigers Toni Stricker fanden zahlreiche Konzerte statt.

Es wurden dazu Künstler und Ensembles aus sieben Nationen eingeladen, von Gheorge Zamfir mit seiner Panflöte bis zu Ivan Rebroff mit seinem Balalaikaensemble.

Erstmals hat auch die Angelobung von Jungmännern des Österreichischen Bundesheeres in unserer Marktgemeinde im gleichen Jahr stattgefunden.

Die Renovierung des Pfarrhofes unter der Leitung von Reg.Rat Ing. Josef Schweifer (Kosten: ca. S 400.000,--) wurde 1989 durchgeführt. Auch wurde mit den Straßenbauarbeiten in der Feriensiedlung "Terrassenwohnpark" begonnen. Nachdem Amtsleiter Gerhard Mollner die Gemeinde nach 9-jähriger Tätigkeit als Amtmann Richtung Seewinkel verlassen hat, wurde Frau Maria Weißenbäck (verh. Wisak) zur provisorischen Gemeindeamtfrau bestellt.

1990 verstarb unser Herr Pfarrer, Geistlicher Rat, Robert Michlits. Am 16.09.1990 wird das erste Pfarrfest im renovierten Pfarrhof gefeiert. Die Gesamtausgaben für die Renovierung des Pfarrhofes (Professionisten und Eigenleistungen) betragen ca. ATS 4.399.959,--Am 3.11.1990 erfolgt die Weihe des Pfarrhofes durch Bischof Dr. Stefan Laszlo.

Im Jahr 1992 sind einige Projekte der Pfarre anhängig:

  • Restaurierung des Haupteinganges
  • Generalsanierung der Orgel
  • Generalsanierung sämtlicher Fenster

Die Gemeinde verkauft der Firma Köstler (Grundstücksmakler) Grundstücke im Terrassenwohnpark - Flächenausmaß von 2.255 m² zum Preis von ATS 750,-pro m². Der Pachtvertrag mit Frau Judith Reisinger zur Errichtung des Kinderspielplatzes am Bahnhof wird beschlossen.

Am 17. Juli 1994 wird das Kunstglasfenster Maximilian Kolbe in der großen Kirche geweiht.

Herrn Gen. Direktor Dr. Rene Alfons Hai-den (Bank Austria) wird die Ehrenbürgerschaft verliehen. Der Tourismusverband Donnerskirchen erhält eine Subvention von ATS 100.000,- für das neue Prospekt "Kirschenblütenregion". Der Gemeinderat beschließt, der Pfarre für die Renovierung der Dorfkirche eine Subvention von ATS 150 000,-- zu gewähren.

1996 beschließt der Gemeinderat mit 9 Stimmen der SPÖ gegen 7 Stimmen der ÖVP und 2 Stimmenthaltungen der FPÖ den Beitritt der Gemeinde Donnerskirchen zum Reinhaltungsverband Region Neusiedler See Westufer (Abwasserverband).

Herrn Bürgermeister Ernst Summer aus Klaus wird die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde bzw. dem Geigenvirtuosen Toni Stricker der Ehrenring der Gemeinde verliehen.

Der ÖVP Kandidat Karl Sommer tritt sein Mandat als Vizebürgermeister nicht an, ihm folgt Mag. Hermann Pfalz.

Christoph Gänsbacher wird mit 10 Stimmen und bei 8 Gegenstimmen als Bediensteter (VB) der Gemeinde aufgenommen bzw. im August 2000 ins öffentliche Dienstverhältnis übernommen und gleichzeitig zum Leiter des Gemeindeamtes bestellt.

Herrn Ratsvikar Franz Reichardt wird die Ehrenbürgerschaft verliehen.

2000 wird die Volksschule Donnerskirchen Blickpunkt einer umfassenden Sanierung. Dach, Spenglerarbeiten, Fenster und Fassade werden saniert bzw. erneuert. Eine neue Heizungsanlage wird über die BEGAS angekauft. Sämtliche Finanzierungen betreffend die Sanierungsarbeiten werden mit Hilfe eines Contracting Vertrages mit der BEGAS finanziert.

Im Jahr 2001 beschließt der Gemeinderat die Sanierung des Sonnenwaldbades zu geschätzten Gesamtkosten von ATS 15.172.000,-. In weiterer Folge wird eine eigene Betriebsgesellschaft gegründet. 75% davon werden von der Gemeinde, 25% vom Tourismusverband getragen - die Geschäftsführung der Freizeit- und Tourismusbetriebsgesellschaft GesmbH. & CoKG wird mit Gemeindekassier Ing. Herbert Hafner und Tourismusobmann Peter Kühnel besetzt. 2001 wird das gesamt Kanalnetz nach Fremdwassergebrechen untersucht und saniert. Am 13.7.2001 beschließt der Gemeinderat dem Projekt "Natura 2000" beizutreten.

2002 tritt die Gemeinde dem Verein "UNESO Welterbe Fertö - Neusiedler See" bei.

Das Altstoff- und Problemstoffsammelzentrum wird am ehemaligen Kläranlagenstandort errichtet.

2003 wird auch der Naturpark "Neusiedler See - Leithagebirge" gegründet.

Das ehemalige Industriegelände, welches später in ein Betriebsgebiet umgewandelt wurde, wird im Jahr 2004 großzügig erweitert und kanalisiert (Bauabschnitt 06). Gemeinsam mit privaten Investoren wird das Betriebsgebiet vorerst einen Aufschwung finden.

2005 bekommt die Freiwillige Feuerwehr ein neues Feuerwehrauto (Rüstfahrzeug). Anschaffungskosten hierbei - 316.000,-.

Das erste Hotel in Donnerskirchen wird im Betriebsgebiet errichtet. Nach kurzzeitigem Aufschwung kommt ein Rückfall mit anschließendem Konkurs. Nach der Übernahme durch neue Investoren bzw. Eigentümer hat sich die Auslastung des Hotels deutlich erhöht und die wirtschaftliche Situation des Unternehmens merklich verbessert.

2006 wird die Neugestaltung des Kirchenplatzes und die Restaurierung des Prangers vorgenommen: Die Planungsarbeiten obliegen dem Verschönerungsverein unter Obmann Stefan Ehrenreiter. Seitens der Gemeinde wird die Firma Pleyer mit der Gestaltung des Kirchenplatzes und die Firma Gregorics (Oslip) mit der Restaurierung des Prangers betraut.

Das ehemalige Kindergartengebäude, nun mehriges Arztgebäude, wird von der röm.-katholischen Pfarrgemeinde an die Gemeinde Donnerskirchen für die Umsetzung von kommunalen und sozialen Zwecken vermietet.

Der Gemeinderat beschließt einstimmig den Bau eines neuen Kindergartens in der Satzgasse. Die geschätzten Baukosten von Euro 2,095.000,- werden in einem Mietvertrag mit der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft abgewickelt. Dazu wird ein Grundstück für den Bau des Kindergartens von Herrn Johannes Scherr im Ausmaß von 8.797 m² zu Euro 15,-/m² angekauft.

Beitritt der Marktgemeinde Donnerskirchen 2007 zur Lokalen Aktionsgruppe ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes).

Die Planung des Kindergartens wird Herrn Ing. Sattler Franz aus Breitenbrunn zugesprochen und den Bau führt die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft aus.

Die Finanzierung wird mit Hilfe eines Leasingverfahrens (Miete) abgewickelt. Die Gemeinde zahlt ein monatliches Mietentgelt in Höhe von ca. Euro 8.000,- bis zum Jahre 2056. Im Jahre 2056 wird das Gebäude des Kindergartens geschätzt, die Gemeinde kann dann den Kindergarten ins Eigentum übernehmen. Die Einweihung des Kindergartens erfolgt am 20. April 2008.

Das Kindergartenpersonal wird aufgrund sich ändernder gesetzlicher Bestimmungen erheblich aufgestockt. Die Kinderbetreuungsform "Kinderkrippe" wird gemeindeübergreifend mit der Stadtgemeinde Purbach erfolgreich eingeführt. Für die Kinder, unsere kleinsten und wertvollsten Mitbewohner, wird so eine Idylle in punkto Kinderbetreuung geschaffen. Der Kindergarten von Donnerskirchen zählt zu den modernsten und schönsten Kindergärten des Landes. 

2008 wird die Ortsdurchfahrt LB50 sowohl lichttechnisch als auch gehwegmäßig erneuert. In diesem Zuge wird auch die Verkehrslichtsignalanlage an der Kreuzung LB50/LB15/ Bahnstraße errichtet. Dabei wirft die Fußballeuropameisterschaft in Österreich und der Schweiz ihre Schatten auf das Bauprojekt, da die Arbeiten über die Sommermonate eingestellt werden müssen. Die Sanierung der Gehwege entlang der LB50 wird heftig diskutiert, jedoch steht außer Zweifel, dass Donnerskirchen nie eine schönere Ortsdurchfahrt hatte.

In der Gemeinderatssitzung vom 23.6.2008 wird einstimmig beschlossen, für das Jahr 2010 ein großes Dorffest "725 Jahre Donnerskirchen" zu organisieren samt der Neuadaptierung bzw. Neuverfassung einer Ortschronik.

Weiters wird 2008 als Pilotversuch ein Mobilitätsservice mit dem Taxiunternehmen Schemitz für die Ortsbevölkerung ins Leben gerufen.

2009 wird in Donnerskichen die Lokale Agenda 21 (LA21) Dorferneuerung gestartet. Mit ausgewählten Prozessbegleitern wird in verschiedenen Verfahrensschritten ein Konzept zur Dorfgestaltung in wirtschaftlicher, baulicher und kultureller Hinsicht erarbeitet. Zur Bearbeitung dieser Themen wird ein Kernteam gebildet (siehe Kapitel Dorferneuerung).

Für die FF Donnerskirchen wird ein neuer Tragkraftspritzenanhänger angekauft - ein TSA 750 im Wert von Euro 11.000,-

Neben der Umsetzung der Lokalen Agenda 21 tritt die Gemeinde auch dem Landes- und LAG "Nordburgenland plus" Projekt EKKO bei, wo es um die Umsetzung von energieeinsparenden Maßnahmen in der Kommune geht.

Einige Baurechtsverträge im Terrassenwohnpark werden an private Nutzer verkauft. Am Ende des Jahres 2009 wird auch die gemeindeeigene Liegenschaft am Waldrand (Terrassenwohnpark) nach langwierigen Verhandlungen an die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft veräußert.