Autobiografie von Dr. Ernst Höllebrand
Ich wurde am 5.August 1944 in Mannersdorf am Leithagebirge geboren.
Ausbildung: Volksschule in Mannersdorf, das Realgymnasium in Bruck/Leitha, Medizinstudium an der Universität Wien mit Promotion 1971, Turnus in Friesach und Villach. Zusatzdiplom der Ärztekammer für Umweltschutz und 4 Jahre Tätigkeit als Umweltschutzreferent der Ärztekammer für Burgenland.
1974 Übernahme der Ordination von Med. Rat Dr. Hans Heinz.
Die hausärztliche Tätigkeit war in den letzten Jahrzehnten so wie die gesamte Medizin einem starken Wandel unterworfen.
Zu Beginn meiner Tätigkeit stand die Basisversorgung der Ortsbevölkerung des Sanitätskreises Donnerskirchen / Schützen am Gebirge im Vordergrund mit Bereitschaftsdienst rund um die Uhr. Wegen der geringen Zahl an Fachärzten und fehlender Spitalsambulanzen mussten sehr viele Behandlungen vom praktischen Arzt durchgeführt werden. Wundversorgungen, kleine chirurgische Eingriffe, gynäkologische Behandlungen und Schwangerschaftsbetreuung, Untersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind Passes, Behandlungen und Impfungen der Säuglinge und Kleinkinder mit monatlicher Mutterberatung gehörten zum Aufgabenbereich des Hausarztes. Wegen eines noch nicht vorhandenen Notarztsystems lag die Erstversorgung von Notfällen vorwiegend in den Händen des Allgemeinmediziners
Mit der rasanten Entwicklung der technischen Medizin erweiterte sich der Aufgabenbereich und machte die Einrichtung eines eigenen Praxislabors, den Erwerb von EKG-Geräten, Ultraschall- und Physikotherapiegeräten und die damit verbundenen Fortbildungen und Schulungen erforderlich.
Hand in Hand mit den erweiterten technischen und diagnostischen Möglichkeiten ging die Entwicklung der Vorsorgemedizin. Die Suche nach Risikofaktoren und die Früherkennung von Erkrankungen gewannen zunehmend an Bedeutung und führten zu einem wachsenden Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung.
Mit der zunehmenden Zahl an niedergelassenen Fachärzten, der Errichtung von Spitalsambulanzen, der Installation eines Notarztsystems, der Errichtung eines geregelten Nacht- und Sonntagsbereitschaftdienstes, den modernen Telekommunikationsmöglichkeiten, dem regen Interesse der Medien an Gesundheitsthemen, dem breiten Angebot aus der Alternativmedizin, dem Einzug der EDV in die Arztpraxis und der zunehmenden Möglichkeit der Internetnutzung hat sich die hausärzliche Tätigkeit stark gewandelt.
So faszinierend die Möglichkeiten der modernen Medizin auch sind, für den einfachen Patienten sind sie oft verwirrend und nicht mehr überschaubar. Überlaufene Facharztpraxen und Spitalsambulatorien sind nicht in der Lage, auf den einzelnen Patienten in seiner Lebenssituation einzugehen. Hier ist der Hausarzt zum wichtigsten Ansprechpartner und Koordinator geworden. Die stark gestiegene Lebenserwartung bringt neue Aufgaben und Herausforderungen für den Hausarzt. Die starke Zunahme von Pflegefällen erfordert neue Strategien. Alte Menschen bedürfen einer speziellen Behandlung und Pflege mit entsprechenden Belastungen für die Familien und die Gesellschaft.
Leider sind in den letzten Jahren nicht nur die medizinischen Möglichkeiten sondern auch die bürokratischen Belastungen für den Hausarzt massiv gewachsen. Viele Stunden, die der Arzt seinen Patienten widmen könnte, gehen mit zum Teil völlig unsinnigen bürokratischen Hürdenläufen verloren.
Gerade diese Belastungen führen dazu, dass sich immer weniger Mediziner dazu entschließen, in die Praxis zu gehen. Ich war daher sehr froh, mit Dr.Martin Karall einen jungen und ambitionierten Nachfolger gefunden zu haben und konnte ab 1.1.2010 die reguläre Alterspension antreten.
Biographie von Dr. Auer und Dr. Maar
Dr. Gertrude Bolech und Dr. Helga Ehn
Gisela Auer kam am 17.3.1920 als Tochter des Gehörlosenprofessors Johann Maar und seiner Frau Gisela Maar, geborene Bayer, in Ödenburg (Sopron) zur Welt. Dort besuchte sie die Volksschule und, was für ein bürgerliches Kind damals untypisch war, nicht die Klosterschule, sondern das öffentliche Gymnasium der Stadt. Ihre Ferien verbrachte Gisela am Erbhof der Großeltern in ihrem so geliebten Donnerskirchen. Von den seligen Tagen, die sie dort zubrachte, sollte sie später immer wieder erzählen: von dem Leben am Bauernhof, den Ausfahrten mit der Kallesche, den lauten Kinderscharen und der "Rein Sterz", aus der jeder seine Portion bekam.
In Budapest studierte sie Deutsch und Französisch und promovierte mit der Auszeichnung sub auspiciis. 1951 heiratete sie Dipl. Ing. Wilhelm Auer, mit dem sie zunächst in Ödenburg lebte. Dort auch unterrichtete sie am Gymnasium und brachte zwei Töchter zur Welt, Helga Ehn und Gertrud Bolech.
Zur Zeit der stalinistischen Auswüchse in Ungarn war es der Familie nicht möglich, das Land zu verlassen. Erst 1956 nützten sie die Gelegenheit zur Flucht nach Österreich. Gisela und ihre Familie mussten sich nun in Donnerskirchen eine Existenz aufbauen, was umso schwerer fiel, als ihr Mann Wilhelm zunächst nur in Deutschland Arbeit fand. Sie stand also vor der Herausforderung, über vier Jahre hinweg die Erziehung der Kinder und ihren Anteil an der familieneigenen Weinwirtschaft alleine zu bewältigen. Zudem war sie nun von Neuem mit Prüfungsvorbereitungen beschäftigt, da ihre ungarische Ausbildung in Österreich nicht vollständig anerkannt wurde und sie etliche Examina nachholen musste.
1960 nahm sie ihren Beruf als Professorin wieder auf, diesmal an der Handelsakademie in Eisenstadt, wo sie Deutsch und Französisch unterrichtete. In der Freizeit ging sie mit großem Vergnügen ihren privaten Studien zu Donnerskirchner Familiengeschichten nach. Unzählige Stunden verbrachte sie dazu in diversen Archiven, um Lebensumstände, Besitzverhältnisse und menschliche Schicksale im Verlauf familiärer Traditionen zu rekonstruieren. Ferner galt ihr historisches Interesse der Geschichte der Hexenmedizin. Im Zuge ihrer Recherchen in Donnerskirchen führte sie zahlreiche Gespräche mit den letzten Vertreterinnen der Zunft. Einige, so wollten es die Legenden, hätten sich noch am Kirchenberg zum Besenreiten getroffen. Ihre Forschungstätigkeit schlug sich in zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften nieder.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes im Jahr 1979 zog sie sich in die Pension zurück und widmete sich fortan mit großer Hingabe ihren vier Enkelkindern. Ihr Interesse an der Dorfgeschichte blieb weiterhin lebendig und begleitete sie im Alter noch solang, wie ihr klarer Geist dies zuließ. Besonders beachtenswert ist dabei eine ausführliche Arbeit über die historische Entwicklung und die Traditionen des Dorfes, die sie gemeinsam mit ihrer Schwester Grete anlässlich des 700-Jahre-Jubiläums von Donnerskirchen verfasst hat. Dafür wurde ihr von der Gemeinde der Ehrenring verliehen.
Gisela Auer starb am 3. August 2001 in Donnerkirchen.
Grete Maar kam am 28. April 1925 als Tochter des Gehörlosenprofessors Johann Maar und seiner Frau Gisela Maar, geborene Bayer, in Ödenburg (Sopron) zur Welt. Anders als ihre fünf Jahre ältere Schwester Gisela verband Grete weniger harmonische Erinnerungen mit ihrer Kindheit. Diese war bereits geprägt von der Wirtschaftskrise, welche ihren Vater zwang, durch Weinverkäufe das finanzielle Überleben der Familie zu gewährleisten. Die Erinnerungen an die beschwerlichen und oft gefährlichen Auslieferungen der Kisten in entlegene Gegenden, bei denen die junge Grete ihren Vater im Lastwagen begleitete, verband sie zeitlebens mit der Mühsal dieser Jahre.
Volksschule und Gymnasium besuchte sie in Ödenburg, um anschließend ihr Studium (Englisch und Deutsch) in Budapest wie auch in Wien zu absolvieren. Als Deutsche erlebte sie die Stimmung nach dem Krieg auch an der Universität in Ungarn als feindselig. Eine Zurücksetzung aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit empfand sie nicht zuletzt auch deshalb, weil ihr die akademische Auszeichnung sub auspiciis aufgrund einer einzigen Prüfung verwehrt blieb.
Nach ihrer Ausbildung schlug sie eine Laufbahn als Sprachprofessorin an der Mittelschule ein. Ihr Bezug zu Fremdsprachen schlug sich aber auch außerhalb des Berufes nieder. Zumindest seit sie unmittelbar nach dem Krieg in der Amerikanischen Besatzungszone Österreichs zum ersten Mal Bekanntschaft mit Menschen englischer Muttersprache gemacht hatte, entwickelte sich in ihr eine Neugierde gegenüber anderen Idiomen, Länder und Kulturen, die sie sich ihr Leben lang bewahren und in zahlreichen Reisen immer wieder aufs neue wecken sollte.
Biographien Ihre ersten Berufserfahrungen als Professorin sammelte Grete Maar am Gymnasium in Ödenburg. Nach ihrer Flucht nach Österreich im Jahr 1956 fand sie zunächst eine kurzfristige Anstellung an einer Schule in Eisenstadt, danach einen Posten im weit entfernten Bad Ischl. Nach weiteren Stationen in der Handelsakademie in Oberwart und am Gymnasium in Mattersburg kam sie schließlich an die Handelsakademie in Eisenstadt, wo sie bis zur Pensionierung tätig war.
Neben ihrem Beruf ging sie mit großem Engagement ihren privaten Forschungsprojekten nach. Dazu zählten die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Fischerei am Neusiedlersee genauso wie die Erforschung unterschiedlicher deutscher Dialekte der Region. Aus ihren jahrelangen Studien zur Geschichte Ödenburgs ging ihre Einführung in die Geschichte der westungarischen Stadt Scarbantia-Sopron-Ödenburg (2000) hervor, eine Arbeit, die in Fachkreisen auf großen Zuspruch stieß.
Besonders am Herzen lag ihr allerdings die Geschichte ihrer Heimatgemeinde Donnerskirchen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Gisela verfasste sie zum 700-Jahre-Jubiläum des Dorfes eine ausführliche Arbeit über die historische Entwicklung und die Traditionen der Gemeinde, wofür beide mit dem Ehrenring ausgezeichnet wurden.
Ihr Geschichtsbewusstsein und die Verbundenheit mit den Geschicken der Gemeinde zeigte sich auch in ihrem Engagement für die Wahrung des historischen Dorfkerns und den Resten der alten Verteidigungsmauer.
Neben der Wissenschaft spielte vor allem auch der Glaube eine entscheidende Rolle in ihrem Leben. Zur Ehre Gottes spielte sie bis zu ihrem Tod die Kirchenorgel.
Grete Maar starb am 21.12.2004 in Donnerskirchen.
Autobiographie von Hans Krenn
Geb. 7.5.1935 in Donnerskirchen als zweites Kind der Landarbeiter Johann und Maria Krenn. Geprägt durch den frühen Tod des Vaters 1941 und die Ereignisse vor und nach Kriegsende 1947 - 1955 Gymnasium St. Rupert, Bischofshofen, anschließend bis 1957 Phil. theol. Lehranstalt St. Gabriel, Mödling / Wien. Ab 1958 Finanzbeamter in Eisenstadt. 1959 Heirat mit Ingeborg, 2 Söhne (Dr. med. Hans Peter und DI Klaus)
Bildnerische Tätigkeiten
Von Jugend an literarisch und bildnerisch tätig. Zunächst autodidakt 1990 Ikonenmalkurs Eisenstadt, Luise Ertl 1991 Ikonenmalkurs, Geras, Dr. Scharenkoff
Kunstseminare bei Prof. August Svoboda, Monika Häusler u. Hans Heiss, Wien Ausstellungsbeteiligungen in Eisenstadt, Pöttsching und Wien
2000 Bilderzyklus für Aufbahrungshalle Donnerskirchen
2001 Malkreis Donnerskirchen - Gründung und Leitung Mitglied des Künstlerkreises IMAGO" "Christliche Kunst heute " - Erzdiözese Wien
Ausstellungsbeteiligungen
2001 Sevilla mit Plakatvorlage 2002 Split 2003 Palermo 2004 Monte Carlo 2005 Regensburg 2006 Prag 2007 Loretto / Italien 2008 Wien
1985 Texte zu Allerseelen, ORF Bgld. Texte zur Passion, ORF Bgld. "Von der Stierkopfurne zum Kulturstierstall", szenische Bearbeitung der Geschichte von Donnerskirchen
2003 Kreuzweg in Mundart
Ab 1978 u.a. Beschreibung des Weinjahres in Mundart
Literarische Tätigkeiten
Zuerst Hochsprache, ab 1976 Mundart Veröffentlichungen in Zeitschriften, Anthologien, Rundfunk "Haond afs Herz" Verlag Welsermühl 1987 "Gspiast wos davon?"
Ehrungen
1985 Ehrenring der Marktgemeinde Donnerskirchen
1987 Bgld. Landeskulturpreis für Literatur und Publistik (Förderungspreis)
2005 Ehrenbürger der Marktgemeinde Donnerskirchen
Autobiografie Janata Herbert - Musiker
Geboren am 21. Juli 1940 in Wien
Volksschule, Hauptschule, Ausbildung zum Kaufmann
Unterricht auf einer Leihgitarre von Ossi Wiener (Dichter der "Wiener Gruppe") in der Volkshochschule Wien
Anhäufen eines großen traditionellen Liedgutschatzes durch Singen zu Hause mit einer sehr musikalischen Familie, in der Schule und während vierzehn Jahren Pfadfinderzeit
Regelmäßige Gesangsauftritte vor Familie, Freunden und Mitschülern seit der Volksschulzeit und gemeinsam mit Freund Hermann Duell in Jugendherbergen und Beisln während seiner häufigen Tramper-Reisen Ende der 50erJahre
1960: Gründung der "Worried Men Skiffle Group" und erster Bühnenauftritt im Jugendclub "Twen"
1962: Erster Fernsehauftritt der "Worried Men" in Willi Kraliks "Junge Leute von heute
1966: Sieger beim Österreichischen Folk Festival auf dem Leopoldsberg mit beachtlichem Echo in fast allen österreichischen Zeitungen
1967: Erste Rundfunkproduktion für Ö3
- unter André Heller Regelmäßige Auftritte in Peter Rapps "Spot Light" und häufig zu Gast in Rundfunksendungen und Fernsehshows mit Eva Maria Kaiser, Walter Niesner, Günther Bahr, Peter Machacek, Kuno Knöbl, Hans Joachim Kulenkampff u.v.a.
Zahlreiche Konzertreisen durch ganz Österreich, nach Italien, Deutschland, Tschechien (Preisträger "Porta") und in die Slowakei .
"Glaubst i bin bled?" (Text: Conrad Bayer, Musik: Herbert Janata), im März 1970 präsentiert in Peter Lodynskys TV Show "Die 70er" - drei Wochen später an der Spitze der österreichischen Charts und trotz Wiener Dialekts auch in Deutschland ein "Renner". Die "Dialektwelle", später zu "Austropop" mutiert, war geboren! Die Verkaufszahlen der ers ten Worried-Men-Single waren beachtlich.
In Dietmar Schönherrs "Wünsch dir was" mussten sich im November 1970 über 30 Millionen TV-Seher in Österreich, Deutschland und der Schweiz sagen lassen: "Da Mensch is a Sau" (Text und Musik: Herbert Janata).
TV-Film "da mensch is a sau", 1970
"i wü oba i drau mi ned", "da schensde maun von wien", "i bin a wunda" (Text Friedrich Achleitner), "oberstleutnant" und etliche andere Janata-Songs etablierten sich in den Charts und waren Höhepunkte auf unzähligen Events.
1974: Übersiedlung von Wien nach Donnerskirchen. In einem der letzten noch gut erhaltenen "Häusln" wurden Feste gefeiert, die sich kaum einer der zahlreichen Freunde entgehen ließ. Am Lagerfeuer vor der Scheune musizierten und sangen außer den Worried Men: Die Schmetterlinge, Milestones, Bluespumpn, Turning Point, Peter Cornelius, Toni Stricker, Gottfried Kumpf, Misthaufn, Peter Ratzenbeck und, und, und ...
1983: ORF Produktion mit der Gruppe "Gmoatrommler":
Gmoatrommler
"Stromausfall" (Text und Musik: Herbert Janata), "Flohzirkusdirektor" (Text: Walter Eselböck, Musik: Herbert Janata), "Meine Freund san die Bauern" (Text u. Musik: Herbert Janata), ...
Die Musik ist heute immer noch seine große Leidenschaft. Den Lebensunterhalt bestritt er mit Berufen wie Textilverkäufer, Tierpfleger, Spediteur, Versicherungskaufmann, Musikinstrumentenhändler und Weinberater.
Seit August 2000 ist Herbert Janata im "Ruhestand". Musikaktivitäten: Worried Men (demnächst 50 Jahre), Do-Ki Two mit Sigrid Prattinger, doki3 mit Sigrid Prattinger und Emmerich Kutrovats, Jazz Moskitos, Papa Janata's New Orleans-Jazz Band und bei jeder Gelegenheit, die sich bietet, auch als Solist
Autobiographie: Rudolf Kleiner
Ich wurde am 27. März 1925 in St. Johann (Mosonszentjanos), Ungarn, als Sohn des Wagnermeisters Rudolf und der Hausfrau Anna Kleiner geboren. Ich besuchte in meiner Heimatgemeinde die Volksschule, in Strasssommerein (Hegyeshalom) die Bürgerschule, in Sächsisch-Regen (Siebenbürgen -Rumänien) zwei Jahre und später in Budapest ein Jahr das Lyzeum für Lehrerbildung.
Anschließend erfolgte meine freiwillige Einrückung zum deutschen Militär (Waffen SS). Nach meiner Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft wurde ich aus Ungarn ausgewiesen und in Donnerskirchen, dem Geburtsort meiner Mutter, angesiedelt. Hier arbeitete ich als Knecht und Zimmermannlehrbub und später, von 1946 bis 1948, besuchte ich die Lehrerbildungsanstalt in Wr. Neustadt. Nach Beendigung meines Studiums wurde ich im Dezember 1948 als Lehrer der Volksschule in Donnerskirchen zugeteilt. Bis 1978 war ich an dieser Schule als Klassenlehrer tätig und von 1978 bis zu meiner Pensionierung 1985 wurde mir die Leitung der Volksschule anvertraut.
Biographie von Toni Stricker - Pannonische Messe
Der Geigenvirtuose mit Wohnsitz in Bad Sauerbrunn hat durch zahlreiche Veranstaltungen in unserer Bergkirche sehr zum Bekanntheitsgrad unserer Gemeinde, weit über die Landesgrenzen hinaus, beigetragen.
Seine familiären Wurzeln liegen väterlicherseits im Burgenland, mütterlicherseits in Wien. Da Toni Stricker, 1930 in Wien geboren, aus einer musikalischen Familie stammt, wächst er mit alten Wiener Tänzen und kroatischen Liedern auf. Sein sehnlichster Wunsch nach einer Geige wird ihm mit sechs Jahren erfüllt, und er erhält seine ersten Unterrichtsstunden. Zehn Jahre später setzt sich die Geige entscheidend gegen das Realgymnasium durch, als Toni den Rest der Schulzeit gegen eine siebenjährige umfassende klassische Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien tauscht und beschließt, Musiker zu werden. 1953 wird er Mitglied der Jazzband Vera Auer, deren Musiker offenbar alle für eine Karriere prädestiniert sind - Joe Zawinul, Attila Zoller, Hans Salomon... - Toni gastiert mit dieser Band in der Schweiz und in Österreich. In Linz lernt er bei einem solchen Gastspiel die Tänzerin Sybill kennen, die seit 1954 seine Frau ist. Mit dem ersten eigenen Quintett spielt Toni Stricker in Hübner's "Kursalon" und im Tanzgarten "Servus" in Wien und zwischendurch drei Saisonen in Kitzbühel. In dieser Zeit macht er seine ersten Rundfunk-und Schallplattenaufnahmen, spielt als Solist mit den Orchestern Carl de Groof, Erwin Halletz, Johannes Fehring und wird zum Inbegriff des Swinggeigers. Von 1957 an ist er wieder mit einer eigenen, neugegründeten Formation unterwegs zwischen Innsbruck und Davos, Zürich und Genf, landet schließlich in Fatty George`s legendärem "Saloon" und musiziert anschließend vier Jahre lang mit Bill Grah, Heinz Grah und Bob Blumenhoven im Wiener "Volksgarten".
Toni Stricker als gefragter Solist, Studiomusiker und Arrangeur beginnt nun auch zu komponieren - Tanzmusik, Wienerlieder, Jazz. Tourneen, Fernsehauftritte und Galas durch halb Europa folgen.
Ein Schallplattenvertrag mit M.P.S. führt zu einer Serie von LPs, deren interessanteste "Let's dance with strings" ist.
Aber dann scheint dem Toni das Leben zwischen Studio und Podium, Fernsehkamera und Mikrophon, zwischen Belgien, Polen, Holland, der Schweiz, Deutschland und Skandinavien zu unruhig geworden zu sein. Er macht dieser Unruhe ein Ende und wird Konzertmeis ter am Theater an der Wien.
Doch der Schein trügt, denn Toni Stricker arbeitet nicht nur mit Johannes Fehring in Wien, sondern auch mit Paul Kuhn in Berlin, mit Franz Thon und Rolf Kühn in Hamburg, mit Willi Stech in Freiburg, mit Hans Hammerschmid und Max Greger in München, er komponiert und spielt, arrangiert und produziert. Die Liste seiner Partner wirkt wie ein "Who is who in showbusiness" - Peter Alexander, Hans Moser, Paul Hörbiger, Fritz Muliar, Elfriede Ott, Helmut Qualtinger, Kurt Sowinetz, Helmut Leherb und Lotte Profohs, Arik Brauer, Heinz Holecek, Heinz Ehrenfreund, Michael Heltau, Ludwig Hirsch, Shirley Bassey, Marianne Mendt, René Kollo, Anneliese Rothenberger, Erika Pluhar, André Heller?
Dann fallen bei den Strickers die nächsten großen Entscheidungen - sie entdecken das Burgenland. In Sauerbrunn, nur einen Spaziergang weit von Sigleß, dem Heimatort des Vaters, bauen sie sich ein Haus auf ererbtem Familiengrund.
1971 kommt Tochter Barbara zur Welt - und wer jetzt meint, damit habe Toni Stricker zur Ruhe gefunden, der irrt.
1974 verläßt Toni Stricker sein Konzertmeisterpult, unternimmt wieder weite Gastspielreisen, spielt wie früher bei Galas, im Fernsehen und Rundfunk, produziert Schallplatten. In Zusammenarbeit mit Erich Kleinschuster entsteht die Serie "Strings and Bones", mit den Toni Stricker-Schrammeln werden Wienerliederplatten bespielt. 1976 hat Toni wieder einmal genug. Dem Alltag als Auftragsmusiker setzt er ein Ende, der einzige Auftrag, den er annimmt, ist sein eigener, und der lautet "Besinnung im Burgenland". Unsichtbar steht über diesem Entschluß das Motto "Werde wesentlich" - zwei Freunde stehen ihm dabei zur Seite, privat und beruflich - Gottfried Kumpf und André Heller. Mit dem Gitarristen Peter Marinoff, den er nicht nur als jahrelangen musikalischen Weggenossen überaus schätzt, nimmt Toni Stricker die für ihn richtungsweisende Langspielplatte "Pannonische Balladen und Wiener Tänze" auf, für die er Jahre später, nach der Veröffentlichung in der Bundesrepublik, den Deutschen Schallplattenpreis 1981 erhält. 1977 ist das Haus in Sauer brunn fertig ausgebaut. Die Strickers werden Burgenländer. Das Leben auf dem Lande wird zum Erlebnis.
Die Ausgeglichenheit und Selbstverständlichkeit der Menschen hier, die Schönheit der pannonischen Landschaft in ihrer ganzen Vielfalt und mit all ihren Einflüssen geben Toni Strickers künstlerischer Arbeit einen neuen Sinn. Die Stimmungen dieses Lebensraumes in ihrem ganzen Bogen zu erfassen und in Musik umzusetzen, wird ihm zum echten Anliegen. Aus Bodenständigkeit, Tradition und Umwelt, verbunden mit dem für ihn typischen, unnachahmlichen Geigenspiel erwächst eine neue erfolgreiche Stilrichtung: Toni Strickers "Pannonische Musik".
Mit André Heller als Produzent entstehen die Alben "Brot und Wein" (in Österreich vergoldet) und "Ernte" - zwei große Publikumserfolge, die Toni Stricker zum Impuls für eine intensive Schaffensperiode werden: Er komponiert die Musik zu Maria Plachkys Ballett "Der Purbacher Türk" für das Jeunesse-Ballett der Wiener Staatsoper, Choreographie Herbert Nitsch, zu Herzmanovsky-Orlandos "Der Gaulschreck im Rosennetz" in Erwin Piplits" Serapionstheater, agiert im TV-Portrait "Toni Stricker " Beruf Musikant", macht Tourneen und Produktionen mit Erika Pluhar und André Heller, schreibt die Musik für TV-Märchen von Christine Kövesi wie "Daniel und die Feen" und "Der Nußbär", zu Maximilian Schells Verfilmung der "Geschichten aus dem Wiener Wald", zur TV-Serie "Ringstraßenpalais", für den Peter Rosegger-Film "Der Waldbauernbub" und für die internationale Fernsehproduktion "Der Leutnant und sein Richter". Die letzten freien Seiten im Terminkalender werden ausgefüllt mit Galaabenden und Konzerten, mit Auftritten in Fernsehsendungen wie zum Beispiel "Tritsch- Tratsch", "Quiz in Rot-Weiß-Rot", "Dalli-Dalli", "Liedercircus", "Bio's Bahnhof", "Café in Takt" oder in der populären Kulenkampff-Sendung "Einer wird gewinnen". Und in all dem Trubel entsteht die Langspielplatte "Erdverbunden", die in berührender Schlichtheit und Reife die Entwicklung des Künstlers und Menschen Toni Stricker voll zum Ausdruck bringt. 1987 begibt er sich auf eine Österreich-Tour und wird von einer Jury des Magazins "BASTA" zum "Wichtigsten Burgenländer" gewählt.
1988 entsteht sein Album "Ornamente", das eine große Serie von Konzert-und TV-Auftritten sowie eine weitere Österreich-Tournee zur Folge hat.
1990 entsteht die LP "Bekenntnis", wieder Österreich-Tour, Konzerte und TV-Auftritte in Deutschland, ORF.
1991 wird in dem malerischen Ambiente der Bergkirche von Donnerskirchen die Konzertreihe "Zauber einer Landschaft", "Zauber einer Geige" mit dem Konzertgitarristen Michael Hintersteininger, als Tonis musikalischem Partner, ins Leben gerufen.
Bis 2010 finden in Donnerskirchen über 70 Konzerte, die von ca. 17.500 Musikliebhabern besucht wurden, statt.
In der Folge gibt Toni Stricker eine Vielzahl von Konzerten in Europa und in Übersee und zählt somit zu den bedeutsamsten Künstlern der Musikwelt in Europa.
2008 schreibt er die "Pannonische Messe" für Chor, Orgel und Solo-Violine. Er löst damit ein Versprechen ein, das er dem ehemaligen Bischof DDr. Stefan LASZLO gegeben hatte. Der Text stammt von Karl Hofer.
Diese Messe wird in der Bergkirche von Donnerskirchen erstmalig im Burgenland aufgeführt.
Josef Haydn
Wolfgang Meyer
"Joseph Haydn, Komponist, geboren am 31. März 1732 in Rohrau, einem Dorf in Niederösterreich, unweit der ungarischen Grenze, gestorben in Wien am 31. Mai 1809 während des Einzuges der französischen Armee"1. So und ähnlich beginnen die biographischen Daten des Komponisten mit der am intensivsten spürbaren westungarisch-niederösterreichischen-pannonischen Ausdrucksform, Gefühlswelt und Eindrücken in der Musik. Unterrichtet wurde der im Volksschulalter stehende Joseph von einem nahen Verwandten in Hainburg (Lesen, Schreiben, Katechismus, Singen und das elementare Musizieren auf verschiedenen Instrumenten), wobei die Stimme ihm den nächsten Schritt ermöglichte: Er wurde Schüler des Kapellhauses am Stephansdom zu Wien, wo ihm auch die Nähe zum Kapellmeister Reuter eine Weiterbildung ermöglichte und der Weg zur Komposition geöffnet wurde.
Ab dem 16. Lebensjahre, bedingt durch den Stimmbruch, verlor Haydn seine Position im Kapellhaus (Unterkunft für Musiker und den Knabenchor). Er war damit auf sich selbst gestellt. Er fristete seinen Lebensunterhalt mit Kompositionen, gab Lektionen, spielte bei Nachtständchen und in Orchestern um Geld, bis ihm 1751 der Dichter Metastasio und der neapolitanische Komponist und Gesangslehrer Porpora eine Stelle als Klavierbegleiter bei den Lektionen verschafften. Haydn vervollständigte seine musikalische Bildung nicht nur bei Porpora, sondern auch im intensiven Selbststudium mit Matthesons "Vollkommenem Kapellmeister" und dem "Gradus ad Parnassum" von Fux. Haydn trat 1753 mit seinen Kompositionen an die Öffentlichkeit, vor allem sein Streichquartett sollte für sein gesamtes Lebenswerk von Bedeutung werden. 1759 erhielt er seine erste Anstellung als Musikdirektor beim Grafen Morzin und heiratete im Jahre darauf die Tochter des Friseurmeisters Keller. Die kinderlose Ehe währte bis zum Tode der Gattin in Baden bei Wien im Jahre 1800. 1760/61 wurde Haydn als Kapellmeister an den Hof des Fürsten Paul II. Anton Esterházy berufen und trat damit in unseren Raum, rund um Eisenstadt, rund um Esterháza, dem heutigen Fertöd, rund um alle feudalen Aufenthaltsorte und Besitzungen der Fürstenfamilie wie das Stadtpalais in Wien oder Ödenburg = Sopron, die Festung und Schatzkammer Forchtenstein, das Schloß Lackenbach oder aber die Besitzung Leisserhof, Seemühle und den Tiergarten Schützen/Gebirge.
Über 30 Jahre lang hatte Haydn die Gelegenheit, sein Talent zu beweisen, weiter zu entwickeln und nach allen Seiten zu öffnen. Das Fürstenhaus hatte eigene Opern-, Konzert- und Kirchenmusikensembles, denen Haydn vor stand. Er musste schreiben, komponieren, arrangieren, einstudieren, dirigieren, Unterricht geben und sogar seinen Flügel im Orchester stimmen. Trotz dieser scheinbar "untergeordneten Rolle" erstrahlten der Stern und der Ruf Joseph Haydns über die ganze musikalische Welt Europas hinweg. Dies ermöglichte es ihm, nach dem Tode des Fürsten Nikolaus I. Esterházy "dem Prachtliebenden", seine beiden Londoner Konzertreisen zu absolvieren. Im Anschluss daran fand Joseph Haydn einen Gönner und Förderer in Nikolaus II. Esterházy , aus dieser Zeit stammen u.a. die beiden Oratorien "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten", wobei Haydn Anregungen und Textvorgaben aus England mitbrachte, sowie die "großen" Messen, die jeweils zum Namenstag seiner wohlwollenden Verehrerin, Fürstin Maria Josefa Hermenegilda Esterházy, Gattin von Nikolaus II. und eine geborene Prinzessin Liechtenstein, der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.
Der Amtsvorgänger von Joseph Haydn war übrigens Joseph Gregor Werner, der Nachfolger war Johann Nepomuk Hummel.
In die Amtszeit Joseph Haydn fällt auch der Besuch des späteren Siegers in der Seeschlacht von Trafalgar (21.10.1805), Admiral, Lord und Viscount Horatio Nelson vom 06.September bis wahrscheinlich 09.September des Jahres 1800.
In seiner Begleitung befanden sich Sir William Hamilton (1730 bis 1803)2 und dessen Gattin Lady Emma Hamilton (1761 bis 1814)3. Zu Ehren der Gäste wurden Festlichkeiten, Feuerwerk, Ball und Jagd veranstaltet. Täglich viermal produzierte sich die fürstliche Hof kapelle unter der Leitung von Joseph Haydn. Das fürstliche Paar hatte zuvor die Gastfreundschaft des Ehepaares Hamilton in Neapel in Anspruch genommen und revanchierte sich nunmehr.
Die Abläufe dieses sowohl diplomatisch, als auch privat gefärbten Besuches sind aus dem Briefverkehr von Joseph Haydn an Artaria und durch Griesinger an Breitkopf&Härtel und auch durch biographische Notizen u.a. von Lord Fitzharris überliefert.
Joseph Haydn und Donnerskirchen (Kirschen und Wein, Feste und Jagen)
Wolfgang Meyer
Vorausgeschickt werden muss, dass eine direkte und unmittelbare Beziehung von Donnerskirchen und Joseph Haydn vordergründig nicht hergestellt werden kann. Aber die herrschaftlichwirtschaftlichen Gegebenheiten bieten Anhaltspunkte, und zusätzlich setzt die Legendenbildung, traditionell überliefert, weitere Akzente.
Wie nach dem Haydn-Gedenkjahr 2009 hinlänglich bekannt4, gehörte zu Joseph Haydns Lohn auch ein erklecklicher Anteil von Wein, nämlich 2x 522Liter, für die Organistentätigkeit und das Aufgabenkonvolut rund um Dirigent, Hofkompositeur, Kapellmeister und Orchesterleiter. Dieser Deputatwein kam natürlich von einer zentral geleiteten Stelle, dies war das herrschaftliche Zentralkelleramt in Donnerskirchen bzw. das Kelleramt in Müllendorf, welches letztere z.B. vor allem die Lieferungen nach Wien, zu Haydns Wohnsitz zu leisten hatte. Auf Grund der Weinzuteilung durch diese Zentralstellen dürften die Bediensteten für ihren Deputatwein keinen Anspruch auf bestimmte Herkunftsorte oder gar Riede gehabt haben, was ja auch logistisch kaum zu realisieren gewesen wäre.
In den Bereich des Feinschmeckers Joseph Haydn gehört die Beziehung zu den Kirschen aus dem Donnerskirchner Hotter. Die Anwesenheit von Obstbäumen in den Weingärten wird durch die notwendige Ausnützung der bearbeitbaren Wirtschaftsflächen begründet, wobei die Obstkultur dem Weingartenboden auf Grund der Wurzeltiefe vordergründig keinen Abbruch hinsichtlich des Nährstoffgehalts tut. Dabei ist aber auch zu bedenken, dass in früherer Zeit der "Intensivertrag", auch auf Grund des Mangels an Düngemitteln - es stand nur Stallmist zur Verfügung und der wurde zumeist auf den Ackerflächen eingesetzt - nicht im Vordergrund stand und deshalb eine "Parallelauslastung" angestrebt wurde. Der Donnerskirchner Keller im Leisserhof hatte jedoch auch die hervorragende Aufgabe, für das Schloss Esterháza, heute Fertöd genannt, die benötigten Weine zu lagern und in zeitgerechten Abständen zu liefern. Dies erschien den Fürsten, vor allem Fürst Nikolaus I. Esterházy, dem "Prachtliebenden" notwendig, da im Schlosse selbst kein adäquater Weinkeller vorhanden war und demnach auch keine Einlagerung möglich gewesen ist. Damit steht fest, dass Joseph Haydn während seiner 28-jährigen Dienstzeit unter diesem Fürsten in den Aufenthaltsperioden in Esterháza Wein aus dem Raum und dem herrschaftlichen Keller Donnerskirchen getrunken hat.
Literatur:
Wolfgang Meyer, Joseph Haydn und der Wein,
in: Kultur und Bildung, Eisenstadt 2009,
Hefte 1 + 2/2009, Seiten 12-15 und 08-13 Wolfgang Meyer, Joseph Haydn - Ein Mann aus dem Volke, in: Kultur und Bildung, Eisenstadt 2009,
Hefte 3 + 4/2009, Seiten 14-18 und 10-13 Karl Semmelweis, Nelson in Eisenstadt,: in Volk und
Heimat, 5.Jg.: Eisenstadt 1952, Nr. 7 S 4/5
Kaiser Maximilian I.
Maximilian I. von Habsburg (* 22. März 1459 in Wiener Neustadt; - 12. Januar 1519 in Wels, Oberösterreich; Kaiser; Sohn von Kaiser Friedrich III.; Vater von Philipp I. dem Schönen) war deutscher König und seit 1508 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Maximilian I. residierte in Augsburg und vor allem in Innsbruck, das er ausbaute (Goldenes Dachl, Hofburg, Zeughaus) und das eine wichtige Stellung in der Rüstungs- und Geschützerzeugung errang.
Maximilian I. war sehr fromm, beherrschte 7 Sprachen, hatte Humor, besaß Handfertigkeit bei der Herstellung von Waffen, liebte Turniere und besonders die Jagd. Zu Lebzeiten ließ er sein Grabmal (Maximiliansgrab) errichten, das später nicht in Wiener Neustadt, sondern in der Innsbrucker Hofkirche aufgestellt wurde. Seinem Wunsch entsprechend, wurde er in der Georgskirche von Wiener Neustadt bestattet.
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.m/ m365605.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian
Leopold I.
Leopold I. (* 9. Juni 1640 in Wien; - 5. Mai 1705 Wien) aus dem Hause Habsburg, geboren als Leopold Ignatius, der zweite Sohn Kaiser Ferdinands III. (1608-1657) und der spanischen Infantin Maria Anna, war von 1658 bis 1705 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches sowie König von Ungarn (seit 1655), Böhmen (seit 1656) und Kroatien und Slawonien (seit 1657).
Während der 2. Türkenbelagerung Wiens 1683 wurde er unterstützt durch Prinz Eugen von Savoyen, seinen besten Befehlshaber und vertrauten Freund.
Kaiser Leopold war ein hochgebildeter, schöngeistiger Mann, der die Musik liebte und ein bedeutender Komponist war.
Unter ihm wurde Wien eine Stadt der barocken Kunst und Architektur. Er gründete Schloss und Garten von Laxenburg sowie die Universitäten von Innsbruck, Olmütz und Breslau.
In die Regierungszeit Kaiser Leopolds I. fiel auch die letzte große Pestepidemie. Die Denksäule am Graben (Pestsäule) ließ der Kaiser errichten, als die gefürchtete Seuche endlich erloschen war.
Kaiser Leopold war dreimal verheiratet: in erster Ehe mit der spanischen Infantin Margarita Teresa, in zweiter Ehe mit Claudia Felicitas von Tirol und in dritter Ehe mit Eleonora Magdalena von der Pfalz-Neuburg. Während die ersten zwei Gemahlinnen sehr jung starben, überlebte ihn seine dritte Gattin, die ihm zehn Kinder geschenkt hatten, um 15 Jahre.
http://www.kaisergruft.at/kaisergruft/leopold1.htm
(Zugriff: 11. August 2009)
http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold
(Zugriff: 11. August 2009)
Fußnoten
1 Meyers Konversationslexikon, Bibliographisches Institut, Leipzig-Wien 1896, 8.Band, S 486f
2 Sir William Hamilton war nach 1764 britischer Botschafter in Neapel, begünstigte und förderte die Ausgrabungen in Pompeji und Herculaneum, er erwarb eine grosse Sammlung griechischer Vasen. 1791 vermählte er sich mit Lady Emma, der allerdings ein bedeutender Einfluß auf das Entstehen des Allianzvertrages zwischen Neapel und England zugeschrieben wird. Meyers Konversationslexikon, Bibliographisches Institut, Leipzig-Wien 1896, 8.Band, S 268
3 Lady Emma Hamilton war seit 1791 mit Sir William verheiratet. In Neapel befand sie sich seit 1786 und nahm wesentlichen Einfluss auf das politische Geschehen (sie war Vertraute der neapolitanischen Königin Karoline. 1798 lernte sie in Neapel Lord Nelson kennen. Als Hamilton als Botschafter 1800 nach London zurückberufen wurde, begleitete Nelson das Paar. Diese Reise ist auch der unmittelbare Anlass für den Besuch in Eisenstadt. 1801 wurde die Tochter Horatia geboren. Nach dem Tode des Admirals (Sir William war bereits 1803 verstorben) hat die britische Regierung dem Wunsche des Admirals nicht entsprochen und die Versorgung von Lady Hamilton und deren Tochter nicht übernommen. So starb Lady Emma Hamilton verarmt und vom "Schuldturm" bedroht, auf der Flucht in Calais.
Bekannt war Lady Hamilton vor allem und damals weltweit durch ihre Schönheit und ihre Darstellung antiker Statuen (vor allem die Figur der Niobe) sowie durch ihr Gesangstalent, Deklamationsfähigkeit und als Modell für den Hofmaler Romney.
4 Wolfgang Meyer, Joseph Haydn und der Wein, in: Kultur und Bildung, Heft 1 und 2, S 12-15 und 8-13