Partnergemeinde KLAUS

Partnerschaft

"Wir wollen eine Brücke schlagen vom Bodensee zum Neusiedler See."
Am 11. November 1979 beurkundeten die Gemeinde Donnerskirchen und Klaus auf Grund der übereinstimmenden Beschlüsse der Gemeindevertreter ihre Partnerschaft.

Seither war man bemüht, die freundschaftlichen Kontakte zu vertiefen und menschlich einander näher zu kommen. Viele Aktivitäten in beiden Gemeinden gaben den Einwohnern der Gemeinden auf verschiedenen Gebieten Kontaktmöglichkeiten.

Trotz großer Entfernung war die Zusammenarbeit von Freundschaft getragen und ließ die Bindung enger werden.

Wir sind glücklich, dass wir in den Vordergrund nie finanzielle Erfolge stellten, sondern die Freude am Gelingen verschiedener Vorhaben zum Wohle der Einwohner.

Hoffen wir, dass alle Einwohner weiterhin mitwirken am Ausbau der Partnerschaft beider Gemeinden zum Wohle und zur Freude unser aller.

(Auszug aus dem Vorwort der Festbroschüre von Bgm. Ernst Summer)

Bgm. Ernst Summer anlässlich des Weinfestes 1980:

"Klaus, eine alte Ansiedlung an den Ausläufern der Hohen Kugel gelegen, scheint urkundlich erstmals im Jahre 890 unter den Namen "Calcaires" auf. Im Jahre 1265 schenkte Bischof Heinrich von Montfort zu Chur die "Kapelle" in Kalchern dem Abte und Konvent zu St. Johann im Thurtale, Schweiz. Nach Aufhebung des Klos ters St. Gallen im Jahre 1805 ging das Präsentationsrecht nach der bayrischen Herrschaft auf den k. k. Domänenfond, im Jahre 1861 das Patronat dann an die Gemeinde über.

Klaus war infolge seiner klimatisch günstigen Lage für den Weinbau geradezu prädestiniert. Der Weinbau erstreckte sich über die ganzen Tschütschund Sattelberg-Halden, den Bruderhof, Schnecker und über den Bachtobel und ganz Gardis. Die heute noch vorhandenen vielen kleinen Grundstücksparzellen rühren von damals. "A Winatle Reba" heißt man sie im Volksmund. Viele kleine Stützmauern und Torkel (Weinpressen), von denen jedoch in den letzten Jahrzehnten alle abgebrochen wurden, erinnerten noch an diese Zeit. Aber auch Ackerbau und Viehzucht spielten in Klaus eine wichtige Rolle. Mit Geiß und Kuh gingen die Hirten unseres Dorfes in die Weidnau (Viehweideplatz für alle Gemeinden des Vorderlandes).

Die günstige, geschützte Lage an den Hängen der Ausläufer der Hohen Kugel ermöglichen heute den Fremdenverkehr. Die zielbewußte Ansiedlung der Industriebetriebe im Bereich des Bahnhofes Klaus bewirkt, dass eventuell störende Einflüsse vom Produktionsgebiet das Siedlungsgebiet nicht beeinträchtigen können. Gleichzeitig wird durch die Ansiedlung von Gewerbebetrieben im Gemeindegebiet erreicht, dass die Zahl der Pendler immer mehr eingeschränkt wird und die Bewohner im eigenen Dorf eine Beschäftigung finden können. Die Landwirtschaft, in den früheren Jahren Haupterwerbszweig der Bevölkerung, wird naturgemäß immer mehr zurückgedrängt.

Wenn in den alten Sitzungsprotokollen immer von gemeinsamen Veranstaltungen aller Vereine die Rede ist, so kennzeichnet auch heute eine Zusammenarbeit aller Vereine das Vereinsleben in Klaus. Unsere Vereine sind es, die in lebendiger Freundschaft und in reichhaltigen Aktivitäten die am 11.11.1979 beschlossene Partnerschaft mit der Gemeinde Donnerskirchen dokumentieren.

"So entbieten wir allen Donnerskirchnern einen recht herzlichen Gruß zum 1. Klauskirchner Weinfest. Möge Ihr Aufenthalt in Klaus viel Freude bringen und die Partnerschaft beider Gemeinden im Sinne der Verbriefung festigen."

Klaus

Bezirk Feldkirch,
Fläche: 5,2 km2,
Höhenlage: 440-970 m,
Ortskern 475 m ü. M.
Einwohner 1981: 2369
Einwohner 2001: 2921

Geschichtliches: Die klimatisch begünstigte Rheintalbucht von Klaus war bereits im Frühmittelalter besiedelt. Der Ort wurde damals nach dem Vorhandensein von Kalkbrennöfen (890 "ad Calcaires", zweitweise "Kalchern"), später nach der Klause und damit nach dem Engpaß der alten Durchzugstraße benannt. Ab 1265 verfügte die Benediktinerabtei St. Johann im Thurtal in Klaus längere Zeit über den meisten Grund. Zu dieser Zeit war bereits eine Kapelle vorhanden, vermutlich auch schon eine eigene Pfarre gebildet. Im 18. Jhdt. wurde Klaus durch Ablösung von Sulz selbständige Gemeinde.

Verbesserung der Verkehrsverhältnisse 1872 durch Aufnahme des Eisenbahnbetriebs mit Haltestelle Klaus - Koblach, inzwischen hauptsächlich durch den Ausbau des Straßennetzes (seit 1971 mit Autobahnanschluss).

Sprunghafte Bevölkerungsentwicklung mit entsprechender Ausdehnung der Besiedlung seit dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen 1945 und 1981 haben sich die Einwohnerzahl und der Häuserbestand annähernd verdreifacht. Im Bemühen um eine bessere Ortsbildgestaltung beschloss die Gemeinde 1978 als erste des Landes einen Gesamtbebauungsplan. 1981 wurde Klaus der Erste Preis eines europäischen Blumenschmuckwettbewerbs zuerkannt.

Wirtschaft: Die vielseitige Landwirtschaft bildete noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die wichtigste Existenzgrundlage. Bis zur Jahrhundertwende war Klaus einer der bekanntesten Weinorte Vorarlbergs. Nach 1880 (damals noch 16 Hektar Rebkulturen) ging der Weinbau stark zurück und verschwand allmählich aus der Landschaft. 1981 Neubeginn des Weinbaus im Zusammenwirken mit der Partnergemeinde Donnerskirchen. Dank der günstigen Verkehrslage ist Klaus heute auch als Betriebsstandort für Industrie, produzierende Gewerbe und Handel (z.B. Eisen- Rhomberg, Scheyer-Plastik) wie als Wohnort für Auspendler von Bedeutung. Überdies hat Klaus den Charakter eines Erholungsdorfes.

Bemerkenswerte Bauten: Pfarrkirche (um 1500 erbaute Kirche im 19. Jahrhundert erweitert, 1970-71 erneuert). Verschiedene erhaltenswürdige Altbauten, wie z.B. sogenannte Heidenhäuser (zum Teil aus Holz der hier früher verbreiteten Edelkastanie gebaut). (Vorarlberg-unser Land "Jungbürgerbuch") Öffentliche Einrichtungen von regionaler Bedeutung: Was aber war mit "Cluse", der "Klause" oder "Klaus"? Bisher wurde angenommen, dass der Name erst im 16. Jahrhundert gebräuchlich wurde. Er taucht aber schon früher auf, und dies verlangt eine Erklärung. Der Name Klaus wird gemeinhin erklärt durch das lateinische "claustra", was soviel heißt wie "enger Druchgang, Pass". Dieser enge Durchgang wird zwischen Tschütsch und Plattenwald am Ortsausgang lokalisiert. Die Stelle heißt heut noch "In der Klause".

Eine zweite Wortableitung ergibt sich aus dem näher liegenden latainischen "clausa" - "das Abgeschlossene". Das Mittelhochdeutsche "clusa/cluse" steht dementsprechend für ein "eingehegtes Grundstück" oder "Kloster". In letzteren Sinn, als "eingehegtes Grundstück", wurde "clus" auch in einer Urkunde von 1318 erstmals verwendet. Die Grafen Rudolf III. von Montfort-Feldkirch, Dompropst zu Chur (1260-1334) und Ulrich II. (1297-1350) von Montfort gewährten darin den Leuten des Klosters St. Johann im Thurtal, die in Kalchern wohnten, gemeinsame Holz- und Weiderechte mit den Nachbarn in Sulz und Weiler. Diese "Eingemeindung" von Klaus in die Weidegemeinschaft mit Sulz und Weiler erfolgte gegen Abtretung der Güter, "gelegen in der Cluß zwueschmad Kalkaren und Getzis indert den bergen Glober und Tschuetsch und Montmurne". Die "Cluß" bezeichnete die Gegend von St. Arbogast, die eingehegt war von Glufer, Tschütsch und Zwurms.

Das Wappen

Die Landesregierung verlieh Klaus im Jahr 1952 ein eigenes Ortswappen. Im Vorfeld der Wappenverleihung wurde von Hedwig Hensler, die das Wappen entwarf, auf die Volkssage und auf den Sprachgebrauch hingewiesen, um die Bedeutung des Festungsturmes hervorzuheben: "Die Volkssage weiß? von einem solchen (Festungsturm) und führt ihn auf die Römer- zeit zurück, wie denn auch tatsächlich in der Klause, durch welche die alte Heerstraße landab zog, römische Funde gemacht wurden, die auf Kampfhandlungen schließen lassen. Überdies hat das Wort "Klaus" stets den Sinn und die Bedeutung von Abgeschlossenem oder einer Sperre? Dass das Dorf aber nach dieser Klaus benannt ist, kann nicht bezweifelt werden.

Ursprünglich hieß es "Kalchern an der Klus", welcher Beisatz dann den eigentlichen Ortsnahmen "Kalchern" verdrängte. Der Volksdialekt hält dies noch heute fest: Der alte Ausdruck lautet "a dr Klus", neben "gang gi Klus" noch immer "gang a d`Klus".

Das Wappen reflektiert den kulturgeschichtlichen Hintergrund des Ortsnamens. Der Festungsturm steht als Symbol für die Klause im Zentrum des Wappens. Die Wappenurkunde notiert zur Erläuterung: "Im schwarzen Schild erhebt sich aus der erniedrigten Mittelgruppe eines den Seitenrändern angeschobenen grünen Dreiberges zwischen einer Sperrmauer ein Festungsturm, welcher oberhalb des von einer Türöffnung durchbrochenen Erdgeschosses drei schmale, übereinandergestellte offene Lucken aufweist. Die flache Spitze des Turmes wird von einer geschlossenen Galerie gestützt. Turm und Sperrmauer sind golden fingiert."