Kräuterkunde

Martina Reusch

Im Naturgarten des Burgenlandes finden sich wunderbare Schätze im Reich der Pflanzen. Angewandt stärken sie unser Herz, den Körper und den Geist. Unsere Großeltern und Urgroßeltern kennen und kannten sich oft sehr gut aus im Gebrauch der heimischen Kräuter. Ihre Hausapotheke war die große Mutter Natur. Die Wurzeln der europäischen Heilkunst lassen sich zurückverfolgen bis zu unseren keltischen Vorfahren, die gerade hier in Donnerskirchen sehr präsent waren und deren Spuren heute noch sichtbar sind.

In großer Achtung und Wertschätzung an die Natur, die Heimat, das Burgenland und Donnerskirchen fügt sich das folgende Gedicht von Irmgard Baum ein:

Ich liebe den Regen, er reinigt mich, schafft Klarheit.
Ich liebe die Sonne, sie wärmt mich, gibt mir Kraft.
Ich liebe den Mond, die Sterne, sie zeigen mir:

Ich bin Teil des Gesamten.
Ich liebe die Luft, sie lässt mich federleicht atmen und fliegen.
Ich liebe den Wind,
sein Ton trägt mich weit über alle Welten.
Ich liebe die Bäume,
sie sind Sinnbilder zwischen Himmel und Erde.
Ich liebe die sonnendurchfluteten Getreidefelder,
in jedem Korn schlummert die unendliche Lebensenergie.
Ich liebe das Meer,
es lehrt mich, mit Weichheit das Harte in mir zu überwinden.
Nicht durch Bücher und Wissen,

durch Dich, Mutter Erde,
habe ich fühlen und sehen gelernt.

Der Himmel ist Hier und Jetzt!

 

Unsere Region, deren geologisches Erdzeitalter bis ins Paläozitikum 230 Millionen Jahre zurückreicht, bot mit der Entstehung des Leithakalks vor ca. 16 Millionen Jahren einen wunderbaren Anfang für die Entstehung von "Natur-Geschenken", die sehenden und wissenden Menschen heute zur Verfügung stehen.


Das pannonische Klima, im Vergleich zu anderen österreichischen Regionen mit wenig Niederschlagswerten und mehr Sonnentagen im Jahresvergleich, hat sowohl von den Pflanzen, als auch von der Tierwelt gefordert, ihren Überlebenstrieb darauf einzustellen. Das hiesige Klima wird vom eurasischen Kontinent beeinflusst, d.h. im Sommer erlebt man eher lange Hitzeperioden mit heißer und trockener Luft aus dem Osten, und im Winter kann aus der gleichen östlichen Richtung heftiger Frost kommen. All diese Besonderheiten haben starken Einfluss auf die Qualität der Pflanzen. Die Kräuter sind besonderen Wachstumseinflüssen ausgesetzt.

Dies prägt ihre intensive Wirkung speziell hier in diesem Raum, ebenso wie auch das pannonische Klima einen speziellen Einfluss auf den burgenländischen Wein hat.

Man findet im gesamten Burgenland verschiedene Areale in der Pflanzenwelt. So wachsen im Südburgenland bestimmte Pflanzen, die man hier im Norden kaum oder gar nicht vorfindet und umgekehrt. Es zeigt sich ein breites Pflanzenspektrum von häufig vorkommenden Kräutern und Pflanzen bis hin zu absoluten Raritäten.

Einige Kräuter, deren Bestand extrem minimiert war, finden wieder Platz auf den Wiesen und Hügeln. Die Pflege und das Hüten der Kräuter ist eine Aufgabe des Umweltschutzes und der Erhaltung einer lebenswerten Erde für uns und unsere nachfolgenden Generationen. Das alte Wissen in Bezug auf den Gebrauch von
Kräutern für Küche und Medizin sollte wieder ins Bewusstsein gebracht werden und als Begleitung für ein gesundes Leben einem jeden Menschen zur Verfügung stehen. Der Gebrauch der Kräuter als Heilpflanzen setzt gute Kenntnisse voraus, diese sind als begleitende medizinische Maßnahme zu verstehen und ersetzen keinen Arztbesuch!

Beim Spaziergang rund um Donnerskirchen, auf den Spuren unserer keltischen Vorfahren, findet der Kräutersuchende eine Fülle von ganz einfachen Kräutern, welche häufig leider als Unkraut verunglimpft werden, bis hin zu besonderen Heilkräutern, die sowohl in der chinesischen Medizin, in der keltischen Heilkunde als auch zur aktuellen Pharmakologie benutzt werden. Verschiedene Betrachtungsweisen der Kräuter und Pflanzen ermöglichen einen tiefen und ganzheitlichen Einblick in ihre wahre Heilkraft für Menschen und Tiere. Besonders erwähnenswert sind die Standortplätze: Die Wege hinauf zum Ehrenfeld, der ehemaligen keltischen Siedlung, der gesamte Hügel mit den keltischen Fürstengräbern, sowie die Wege durch die Weingärten hinaus bis zum Tiergarten Esterhazy, der gesamte Bereich entlang des Kirschblütenweges und das Gebiet außerhalb des Golfplatzes.

Der Holunderstrauch, genannt Holler, sucht die Nähe der Menschen und hat eine magische Ausstrahlung. Er ist dem Reich der "Frau Holle" (Holda Meir, eine nordische Göttin) zugeordnet, dem Reich von Dunkelheit und Licht. In der Signatur ist sie an den weißen Blüten und schwarzen Früchten erkennbar. Die Wirkung kann je nach Dosierung heilend oder giftig sein. In der Symbolik vereint der Holler diese Gegensätze. Er wurde zu allen Zeiten für Rituale bei Geburt, Leben und Tod verwendet.
Getrocknete Blüten als Tee (Sammeln ideal zur Sommersonnenwend am 21.Juni) stärken das Immunsystem und sind harn- und schweißtreibend. Sie werden sogar als Infusionen bei Heuschnupfen und Stirnhöhlenentzündungen eingesetzt. Die Beeren kocht man als Mus für die Darmreinigung, sie sind immunsystemregulierend und nervenstärkend. Die Beeren werden auch als Saft, Sirup oder Suppe verarbeitet. Im Rohgenuss sind sie nicht zu verzehren, da sie heftigen Durchfall verursachen.

Entlang der Wege sammelt man Brombeerblätter, die in der traditionellen chinesischen Medizin zur Klärung äußerer Hitze eingesetzt werden. Sie wirken adstringierend (zusammenziehend und austreibend), leiten Feuchtigkeit
in der Lunge und im unteren Erwärmer aus und lösen Verhärtungen und Steine auf (Ablagerungen). Sie können auch Blutungen stoppen. Durch ihre Heilkraft sind sie geeignet für den Einsatz bei Halsentzündungen mit chronischer Heiserkeit, Zahnschmerzen, Harninkontinenz, Scheideninfektion mit Ausfluss, Nasenbluten,
Hämaturie (Blut im Harn), bei zu starken Monatsblutungen, Hämorrhoiden, Nierensteinen und chronischer Bronchitis. Die Brombeerblätter verwendet man als Tee.

Ein Geschenk der Mutter Erde ist der Löwenzahn als Frühlingskraut. Junge, zarte Blätter vor der Blüte eignen sich für einen Salat (mit Öl, Essig, Zwiebeln, klein gehacktem Ei und etwas Sauerrahm), vertreiben die Frühjahrsmüdigkeit, entschlacken und entgiften. Der Löwenzahn ist tief greifend in der Wirkung, denn er enthält 9 mal so viel Vitamin C und 40 mal soviel Vitamin A wie der Salat aus dem Sackerl! Er hat dreimal soviel Eisen wie Spinat, regt die Verdauungssäfte von Leber, Galle, Milz und Nieren an, löst Qi-Stau (Lebensenergie- Stagnationen), kühlt Leber-Feuer, stärkt Milz-Qi, klärt und kühlt toxische Hitze im Körper und leitet feuchte Hitze aus. Er findet Anwendung bei Bindehautentzündung, Abszessen und Knoten speziell in der Brust und im Verdauungstrakt. Löwenzahn hilft bei Hepatitis, Gallenblasenentzündung, Gallensteinen, Nierensteinen, Blasenentzündung, Prostataentzündung, Appetitmangel, Müdigkeit, Neurodermitis und Diabetes.

Durch seine tiefen Wurzeln saugt er Nährstoffe und Spurenelemente aus der Tiefe der Erde und ist für uns deshalb ein absoluter Kraftprotz mit überschüssiger Vitalität. Löwenzahnpräparate haben durch Kieselsäure und Kalium (explizit durch das Verhältnis Kalzium in Bezug auf Kalium) eine ideale Wirkung im Körper für
Knochenbau und Gewebe. Rudolf Steiner, Anthoprosoph und Begründer der Waldorf-Schulen, nannte ihn "den Himmelsboten".

Der Name Hirtentäschel oder Hirtentäschelkraut kommt von der Form der Frucht. Sie erinnert auch an ein Herz. Große Mengen findet man oberhalb der Kirche am Berg zum Ehrenfeld. Es darf nur sehr gering dosiert werden. Aufgrund der kurzfristigen Wirkung als getrocknetes Kraut benutzt man es wirksamer als Tinktur. Wenn die Blätter weißlich gefärbt sind, besteht Pilzbefall, der Magenstörungen verursacht. Hirtentäschel nicht bei Schwangerschaften verwenden, es fördert Kontraktionen!

Die chinesische Medizin benutzt Hirtentäschel bei Hämorrhoiden, Eierstockzysten
und Myomen. Es stoppt starke Blutungen, klärt Regelschmerzen, Scheideninfektionen, Harnblasenentzündungen, Entzündungen des Magen-
Darmtraktes, Völlegefühl und Blähungen, Müdigkeit, Palpitationen (Herzklopfen) und wirkt auf die Meridiane von Leber, Blase, Niere und Dickdarm. Es leitet feuchte Hitze im Unteren Erwärmer und Dickdarm aus, tonisiert Herz-Energie und löst Leber-Energiestagnationen auf. Hirtentäschel stabilisiert Körper, Geist und Seele.
Es stärkt den Willen, verleiht emotionale Stärke und belebt den Geist. Als magisches Kraut steht es für Verwurzelung und Erdung des Verwenders und öffnet Zugänge zu anderen Welten, die sich hinter dem Schleier der Vorstellung befinden.
Der herb-bittere Geschmack der Blätter (vor der Blüte ernten) eignet sich gut für Salate.

Die königliche Brennnessel verursacht Brennen auf der Haut durch Brennhaare, die abbrechen und schlangen- und bienengiftartige Stoffe abgeben, sie enthalten Histamine und Ameisensäure. Neben der Brennessel wächst meist Ampfer, ein Gegenmittel für Brennreiz. Rudolf Steiner bezeichnet die Brennessel als die größte Wohltäterin des Pflanzenwachstums. Die Brennessel ist eine große Heilerin. Morgens vor dem Frühstück sollte man eine Tasse "heißen Goldes" zu sich nehmen oder ihre tief reinigende Wirkung durch die berühmte 'Neunkräutersuppe' erfahren, welche bereits unsere Vorfahren einsetzten, denn sie verbindet uns mit den aufsteigenden Lebenskräften des Frühjahrs. Dieses "Unkraut" enthält sehr große Mengen an Eisen, Kalzium, Vitamin A und C, sowie einen hohen Gehalt an Eiweiß. Verarbeiten sollte man sie bis zur Sommersonnenwende als Wildgemüse. Das komplette Kraut getrocknet ist ideal in der Teevorratskammer.

Die Brennessel tonisiert das Leberblut, löst Leber-Energiestagnationen auf, leitet feuchte Hitze aus der Lunge und dem Unteren Erwärmer und löst toxische Hitze in der Blutebene auf. Ihre besondere Gabe liegt im gleichzeitigen Aufbau
des Blutes durch ihren sehr hohen Gehalt an Mineralstoffen und Kieselsäure. Ihr Einsatz bei Ekzemen, Hauterkrankungen, Entzündungen im Unterleib, chronischen Erkrankungen der Atemwege, Asthma und Akne ist erfolgreich. Früher wurde sie bei Skorbut heilend eingesetzt.

An allen Wegrändern findet sich der Breitwegerich (Wegerich), laut Wolf-Dieter Storl, Ethnobotaniker, ein zäher Bursche. Der Wegerich gehört zur "Grünen Neun", einer kultischen Frühlingsspeise aus neunerlei Kräuterbündeln, je nach Gegend unterschiedlich, aber meist "Unkräuter", wie auch die Brennessel. Die blutstillende Wirkung zeigt sich, indem man das Blatt zerquetscht und um die Wunde bindet. In der keltischen Mythologie ist er durch eben diese blutstillende Wirkung als Kraut den Göttinnen zugeordnet. Denn wer lebensgefährliche Blutungen stoppen kann, verfüge über immense Kräfte über Leben und Tod. In früheren Zeiten war es lebensrettend, den Breitwegerich als Blutstiller schnellstmöglich einzusetzen. Es gab keine flächendeckende medizinische Versorgung durch Spitäler. Dies war besonders wichtig auf langen Handelswegen oder Reisen. Ein wahrhaft göttlicher Platz ist daher auch sein Wachstum entlang der Wege, um lebensrettend und wundheilend immer zur Stelle zu sein. In der traditionellen chinesischen Medizin wie auch in der Schulmedizin ist der Spitzwegerich im Einsatz bei Bronchitis, Lungenabzessen etc.

Die Schafgarbe findet sich in Hülle und Fülle auf den uns umgebenden Wiesen und am Wegesrand. Soweit das Auge reicht, leuchten die weißen und teilweise rosafarbenen Blüten dieser sanften und wunderbaren Pflanze. Mit Recht trägt sie den Beinamen ?Frauenkraut?, denn ihre heilende Wirkung in dem Bereich der Frauenerkrankungen ist unbegrenzt. Vom Frühsommer an bis lange in den November hinein produziert sie durch ihre Verbindung mit der Sonne ihr heilendes ätherisches Öl.

Frisch benutzt man sie als Würzkraut für Salate, Püree, Aufstriche, Gemüse und Suppen. Getrocknet als ganzes Kraut für Teemischungen. Sie hat eine anregende Wirkung auf Leber, Gallenblase und Dickdarmmeridian. Die Pflanze tonisiert Milz- und Herz-Energie, löst die Leberenergie-Stagnation, beruhigt aus dem Lebermeridian aufsteigendes Yang und leitet feuchte Hitze, Schleim und verborgene pathogene Erreger aus. Sie löst Blutstagnationen auf und stoppt auch milde Blutungen.

Ihr Einsatz bei Verdauungsproblemen, Völlegefühl, Appetitmangel, Verstopfung, Regelschmerzen, prämenstruellem Syndrom, Migräne, Drehschwindel, Kopfschmerzen, hohem Blutdruck, Venenentzündungen, Scheideninfektionen, Entzündungen des Magen-Darm-Traktes ist hervorragend in der Wirkung. Sie stärkt die Gefäße. In Teemischungen kommt sie zum Einsatz bei Venenentzündungen, Krampfadern und Hämorrhoiden. Als Gesichtsdampfbad öffnet und reinigt sie die Poren.

Weit verbreitet sind die verschiedenen Distelarten anzutreffen, wie Mannstreu (Eselsdistel genannt), Eberwurz und Mariendistel. Die Eberwurz, auch Silberdistel genannt, ist unter strengem Naturschutz und darf nicht gepflückt werden. Hier sei aber ihre Wirkung als verdauungsförderndes Mittel in Form von Silberdistelschnaps erwähnt, der auch als allgemeines Stärkungsmittel und zur Grippevorbeugung dient.

Die Mariendistel in Form von Teekompressen wurde in der Frauenheilkunde bei Wehen und Menstruationsschmerzen um den Bauch gebunden.

Die Sprossen und Blätter werden mit dem Messer vor der Blüte gesammelt und schmecken leicht süßlich, angenehm mild, vergleichbar mit Artischocken.

Disteln waren Heilpflanzen des Altertums. In der Volksheilkunde, als Distelsaft oder Tee hergestellt, wirken sie gegen Husten und Gallenleiden. Sie leiten feuchte Hitze aus, entschleimen wie Artischocken und haben eine entschlackende und reinigende Wirkung auf die Leber. In der Küche ist das Distelgemüse sehr gut mit Kartoffeln oder als Suppe anzubieten. Mannstreu wurde schon in der Antike als Aphrodisiakum verwendet und findet Einsatz bei Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches. Die Distel ist entzündungshemmend und hustendämpfend.

Hildegard von Bingen hat dem Veilchen starke antidepressive Wirkung zugeschrieben. Die Wurzeln, Blätter und Blüten werden getrocknet verabreicht. Sie sind nur in geringster Dosierung zu verwenden, da es sonst zu Brechreiz kommt. In Bezug auf Verschleimung wirkt es auswurffördernd, abführend und schweißtreibend. Die Durchblutung wird gestärkt. Ein weiterer Effekt ist sein positiver Einfluss auf emotionale Stimmungen. Der Saft dient in Salben bei Hautkrankheiten oder auch als Kompressen auf der Haut. Als Aufguss hilft er bei Bronchitis und Magenverstimmung.

Eine Spezialität im pannonischen Trockenrasen ist die große Kuhschelle, auch bekannt als Venusträne, in der Homöophatie als Pulsatilla. Sie gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und steht unter Naturschutz. Aus diesem Grund gehört sie geschätzt und bewundert. In der Hausapotheke kann man sie als homöopathisches Mittel für liebenswerte, ängstliche, leicht weinerliche, wechselhafte, eher rundliche und gestauchte Menschen bei Symptomen wie Schnupfen, Ohrenentzündung, Scheidenausfluss, Nasenbluten, schweren Beinen, Stauungen und Krampfadern einsetzen. Sehr bewährt hat sie sich beim Gerstenkorn am oberen Augenlied.

Ein weiteres der neun heiligen Kräuter, das älteste Kraut, ist der Echte Beifuß. "Du hast Kraft für drei- und dreißig übertriffst du gegen alle Gifte, gegen fliegendes Gewürm, Kraft wider Verhasste, die durch das Land streifen" (aus der angelsächsischen keltischen Kräuterheilkunde). Der lateinische Name Artemisia weist auf die Göttin Artemis hin, die Schutzherrin der Heilkräuterkundigen, die jungfräulich-kriegerische Mondgöttin, Mutter aller Geschöpfe. Der Echte Beifuß ist ein Venuskraut, warm und trocken in der Wirkung auf den Körper. Am Fuß getragen beugt er Blasenbildung vor. In der Küche und Medizin wirkt er vor allem auf Leber, Gallenblase, Milz und Magen. Die traditionelle chinesische Medizin verwendet ihn als gepresste Kegel, die durch Erhitzen auf den Akupunkturpunkten, in einer speziellen Technik - das MOXA - den Energiefluss beeinflussen und schmerzlindernd sind. Echter Beifuß wirkt sehr entspannend und zusammenziehend, besonders bei schmerzhafter Regelblutung oder lang anhaltender Blutung. Er trocknet durch seine Wärme überschüssiges Blut aus, vermindert den Blutverlust und reguliert damit den Menstruationszyklus. Beifuß hat eine sehr stark blutreinigende, wundheilende und entzündungshemmende Wirkung. Durch Bitterstoffe regt er die Entgiftung in der Leber an, ist antiseptisch und kann als Tee oder Tinktur bei chronischen Mykosen (Pilzbefall), Harnblasenentzündung und Entzündungen der Gebärmutter angewendet werden. Auch zusätzlich zur Antibiotika-Behandlung hält er die Nebenwirkungen von Antibiotika gering. Beifuß darf nie in der Schwangerschaft angewendet werden, da er intensiv Wehen auslösend und daher sehr gefährlich ist. Die energetische Lehre besagt, dass Beifuß zum Stirn-Chakra, dem dritten Auge (es entspricht der hellseherischen Fähigkeit und Klarsicht im Leben) gehört und dem Kehlkopfchakra, dem Zentrum des Selbstausdrucks und der Kreativität zugeordnet ist. Er ermöglicht uns aus der Quelle der Kraft und der Stärke zu schöpfen und innere Ressourcen zu aktivieren. Er stabilisiert und stärkt Körper, Geist und Seele, setzt Ehrgeiz frei und lässt die Führungsqualitäten in uns zum Vorschein kommen. Eine Tasse Beifußtee (1 Teelöffel Beifuß auf ein Häferl, 10 Minuten ziehen lassen, 3 x tägl. sechs Tage lang vor dem Einschlafen) fördert mentale Klarheit und Stärke.

Die beschriebenen Kräuter sind lediglich eine Auswahl aus dem heilenden Kräuter- und Früchtekorb unserer burgenländischen Schatztruhe "Mutter Natur". Die keltische Frau war die Hüterin des Feuers und die Kräuterkundige im Familienverband. Ihr Platz war ein geehrter und geachteter in der damaligen Gesellschaft. Wenn wir heute mit geöffneten Sinnen in unserer wunderbaren Natur spazieren gehen und hier und da eines der heilenden Kräuter entdecken und erkennen, erweisen wir gleichzeitig in Dankbarkeit unseren Ahninnen und der Mutter Natur eine Ehre.